Im Alltag und selbst im Flugverkehr ist Körpersprache ein wichtiges Instrument der Verständigung. Warum droht ohne Körpersprache das Chaos? Wieso hilft gerade sie bei der Verständigung und ist manches Mal gar unersetzlich?
Absolute Präzision dank Köpersprache
Flugzeugeinweiser oder Boden-Lotsen sind die unbekannten Helden eines jeden Flughafens. Ihr Hoheitsgebiet ist das Vorfeld und die Rollbahnen. Sie machen den Weg frei für die Flugzeuge und sorgen dafür, dass sie sicher und pünktlich abheben und landen können. Ohne sie würde das blanke Chaos regieren. Es wäre unmöglich, so viele Flugzeuge auf so engem Raum zu koordinieren. Piloten aus der ganzen Welt verlassen sich darauf von ihnen gezeigt zu bekommen wo exakt sie entlang rollen müssen. Der Marshaller weist dem Piloten direkt den Weg, um den Gesamtflugbetrieb nicht zu stören. Dies verhindert Irrtümer und Unfälle. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Flugzeuge auf bestimmte, gekennzeichnete Parkpositionen einzuweisen. Dort koordinieren sie den reibungslosen Service und einen unproblematischen Passagierverkehr. Sie dirigieren die Piloten punktgenau ausschließlich über komplexe Handzeichen und Signale.
Körpersprachliche Dissonanz führt zum Chaos
Wie kommt es dann aber zu körpersprachlichen Dissonanzen? Körpersprache besitzt in der Kommunikation eine große Bedeutung, oft mehr als das gesprochene Wort. Unser Körper spricht immer. „Wir können nicht nicht kommunizieren.“, sagte bereits der Philosoph, Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Anton Watzlawick. Denn selbst wenn wir schweigen, spricht unsere Körper weiter. Gestik, Mimik, Körperhaltung und Kleidung verraten unserem Gegenüber viel darüber, was wir fühlen oder denken.
Was aber passiert, wenn das gesprochene Wort nicht mit dem übereinstimmt, was wir der Körpersprache unseres Gegenüber entnehmen? Wahrscheinlich haben auch Sie das schon mehr als einmal in Ihrem Leben erlebt.
Stimmt die inhaltliche Ebene nicht mit der wahrgenommenen Körpersprache überein entsteht eine sogenannte kognitive Dissonanz. Es werden also zwei verschiedene Inhalte wahrgenommen, die nicht oder nur schwer miteinander vereinbar sind. Es entsteht ein Gefühl des Unwohlseins, Unsicherheit, Zweifel und Misstrauen. In der Folge werten wir unser Gegenüber ab. Die Motivation auf Zusammenarbeit und ein Miteinander sinkt drastisch und nachhaltig.
Körpersprachliche Kompetenzen können verlernt werden. So zum Beispiel in der Schule, wo ruhiges Sitzen eingefordert oder in Berufen, in denen viel manuell gearbeitet wird. Fehlender regelmäßiger direkter Sicht-Kontakt zu Kunden oder Kollegen können sie auch verkümmern lassen. Das Gute ist, was man verlernen kann, kann man auch wieder lernen.
Wenn Sie dem, was Sie sagen möchten im wahrsten Wortsinn zukünftig noch mehr Hand und Fuß verleihen möchten, melden Sie sich einfach.