Stress in der Kommunikation lebensbedrohlich!

Laut einer Studie der ILO (International Labour Organization) hat Stress in der Kommunikation oft lebensbedrohliche Folgen. Allein im Jahr 2001 wurden täglich ungefähr 5.000 Menschen bei der Arbeit verletzt oder kamen gar zu Tode. Drei Mal so viele Menschen wie in Kriegshandlungen!

Ursachen sind in erster Linie Kommunikationsprobleme. Deshalb erforschen weltweit sowohl Linguisten, als auch Psychologen und Pädagogen, wie sich Kommunikation unter Stress verändert.              

Stress: viel reden, wenig verstehen

Sprachwissenschaftler haben herausgefunden, dass beim Menschen das Produktionssystem für Sprache in Gefahrensituationen bis zuletzt funktioniert. Ihr Verarbeitungssystem jedoch fällt schnell aus. In Risikosituationen reden Menschen deshalb viel, ohne dabei wirklich viel aufnehmen zu können. So wird unbewusst und instinktiv der Wille nach Wirksamkeit vor den nach Wahrnehmung gestellt.

Der Psycholinguist Rainer Dietrich hat Sprachanalysen aus den Voice-Recordern abgestürzter Flugzeuge gemacht. Seine wesentliche Erkenntnis: „W-Fragen“ (wie zum Beispiel: Wieviel Treibstoff haben wir noch? Wann erreichen wir den nächsten Flughafen) kann das menschliche Gehirn in Extremlagen nicht verarbeiten. Ja / Nein Fragen hingegen schon.              

Der Psychologe und Sicherheitswissenschaftler Dietrich Ungerer hat analysiert, wie Führungskräfte bei Polizei und Militär in Risikolagen reden. Seine Feststellung: in einer Katastrophensituation das Chaos am ehesten in den Griff zu bekommen, wenn Anweisungen klar, kurz und knapp erfolgen. Nur so haben sie eine Chance, um noch durch das Wahrnehmungs-Nadelöhr des unter Stress stehenden Adressaten hineinzukommen. Eine 5 Sekunden lange Information oder etwa 15 Wörter kann ein Mensch durchschnittlich im Normalfall aufnehmen und speichern. In Gefahrenlagen reduziert sich Diese Fähigkeit reduziert sich in Stresssituationen auf maximal eine Sekunde. Im Extremfall dringt sogar gar nichts mehr durch.

Was aber können Sie tun, um alleine erst einmal den Stress, der durch schlechte Kommunikation entsteht, zu reduzieren? – Dies und mehr rund um das Thema Kommunikation erfahren Sie in den kommenden Beiträgen. Das dauert Ihnen zu lange? – Dann nehmen Sie gerne direkt Kontakt mit mir auf!